Veröffentlichungsdatum: 6. Mai 2025

ReFoPlan 2024: „Beurteilung endokriner Wirkungen von Bauprodukten in der Umwelt“

UBA, FKZ 3724 37 701 0, Laufzeit 12/2024 – 3/2027

Endokrine Disruptoren (ED) sind Stoffe, die das Hormonsystem von Menschen und Tieren stören und dadurch schädliche Effekte auf lebenswichtige Prozesse wie Reproduktion, Wachstum und Entwicklung haben können. Schon in geringsten Mengen können diese Chemikalien das Hormonsystem beeinflussen. EDCs (Endocrine Disrupting Chemicals) können in vielen Produkten enthalten sein, darunter auch in Baumaterialien, die in diesem Forschungsvorhaben untersucht werden. Oft ist nicht bekannt, welche Chemikalien für die hormonelle Wirkung verantwortlich sind, da Bauprodukte bisher auf diese Effekte nicht getestet wurden. Eine bessere Untersuchung dieser Risiken und die Förderung unbedenklicher Alternativen sollen zur Reduzierung der EDC-Exposition und zur Unterstützung der EU-Kreislaufwirtschafts- und Null-Schadstoff-Strategie beitragen.

Ziel des Forschungsprojekts ist die Analyse von EDC-Risiken in Bauprodukten für umweltoffene Anwendungen. Die Bewertung erfolgt in Anlehnung an die DIN CEN/TS 17459:2023-02, die die Prüfung der Ökotoxizität von Baustoffeluaten beschreibt, bislang jedoch keinen Test auf endokrine Wirkungen enthält. Daher wird zunächst geprüft, inwiefern bestehende, standardisierte endokrine Tests zur Bewertung von Bauprodukteluaten geeignet sind. Basierend darauf sollen dann Empfehlungen zur Anpassung der DIN CEN/TS 17459 sowie zur Integration der Prüfung endokriner Wirkungen in die Vergabekriterien des Blauen Engels für Bauprodukte entwickelt werden, um unbedenkliche Produkte besser kenntlich zu machen.

In Arbeitspaket 1 erfolgt eine Literaturrecherche zu endokrinen Tests für wässrige Proben und hormonaktiven Stoffen in Bauprodukten für Außenanwendungen. Diese bildet die Grundlage für ein Prüfprogramm in Arbeitspaket 2, das 20 Bauprodukte und vier

Labortests zur Erfassung endokriner Wirkungen beinhaltet. Die Produktauswahl erfolgt nach Umweltrelevanz, während bei den Tests sowohl akute als auch chronische Effekte sowie wissenschaftliche, praktische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden.

Neben der Standardprüfung der gemischten Eluatfraktionen 1+2 (0-6h und 6-24h) des Dynamic Surface Leaching Test (DSLT) entsprechend DIN EN 16637-2 wird für zwei Bauprodukte zusätzlich die letzte Fraktion (Fraktion 8) des 64-tägigen DSLT-Auslaugtests getestet. Für zwei Bauprodukte, die endokrine Effekte zeigen, wird das Testprogramm um die vollständige ökotoxikologische und gentoxikologische Testbatterie entsprechend DIN CEN/TS 17459 ergänzt, um Vergleiche mit den etablierten Methoden zu ermöglichen. Zudem erfolgt eine chemische Analyse der Eluate betroffener Produkte, entweder mittels Non-Target-Screening oder quantitativer Bestimmung relevanter Rezepturbestandteile.

In Arbeitspaket 3 werden basierend auf den Ergebnissen aus AP 2 Empfehlungen für die Normungsarbeit und die Weiterentwicklung der Vergabekriterien des Blauen Engels erarbeitet. Bei Bedarf werden Textbausteine für die Ergänzung der CEN/TS 17459 um einen endokrinen Test formuliert.

Auftraggeber

Umweltbundesamt (FKZ 3724 37 701 0)

Durchführung

Hydrotox GmbH, Freiburg, Martina Springmann, Elena Perabo, Dr. Christoph Hafner
BioDetection Systems b.v. (BDS), Dr. Peter Behnisch
TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe, Dr. Lea Bayer, Dr. Nicole Zumbülte, Dr. Oliver Happel

Projektlaufzeit

Dezember 2024 – März 2027

Projektbeschreibung

Endokrine Disruptoren (ED) sind Stoffe, die das Hormonsystem von Menschen und Tieren stören und dadurch schädliche Effekte auf lebenswichtige Prozesse wie Reproduktion, Wachstum und Entwicklung haben können. Schon in geringsten Mengen können diese Chemikalien das Hormonsystem beeinflussen. EDCs (Endocrine Disrupting Chemicals) können in vielen Produkten enthalten sein, darunter auch in Baumaterialien, die in diesem Forschungsvorhaben untersucht werden. Oft ist nicht bekannt, welche Chemikalien für die hormonelle Wirkung verantwortlich sind, da Bauprodukte bisher auf diese Effekte nicht getestet wurden. Eine bessere Untersuchung dieser Risiken und die Förderung unbedenklicher Alternativen sollen zur Reduzierung der EDC-Exposition und zur Unterstützung der EU-Kreislaufwirtschafts- und Null-Schadstoff-Strategie beitragen.

Ziel des Forschungsprojekts ist die Analyse von EDC-Risiken in Bauprodukten für umweltoffene Anwendungen. Die Bewertung erfolgt in Anlehnung an die DIN CEN/TS 17459:2023-02, die die Prüfung der Ökotoxizität von Baustoffeluaten beschreibt, bislang jedoch keinen Test auf endokrine Wirkungen enthält. Daher wird zunächst geprüft, inwiefern bestehende, standardisierte endokrine Tests zur Bewertung von Bauprodukteluaten geeignet sind. Basierend darauf sollen dann Empfehlungen zur Anpassung der DIN CEN/TS 17459 sowie zur Integration der Prüfung endokriner Wirkungen in die Vergabekriterien des Blauen Engels für Bauprodukte entwickelt werden, um unbedenkliche Produkte besser kenntlich zu machen.

In Arbeitspaket 1 erfolgt eine Literaturrecherche zu endokrinen Tests für wässrige Proben und hormonaktiven Stoffen in Bauprodukten für Außenanwendungen. Diese bildet die Grundlage für ein Prüfprogramm in Arbeitspaket 2, das 20 Bauprodukte und vier

Labortests zur Erfassung endokriner Wirkungen beinhaltet. Die Produktauswahl erfolgt nach Umweltrelevanz, während bei den Tests sowohl akute als auch chronische Effekte sowie wissenschaftliche, praktische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden.

Neben der Standardprüfung der gemischten Eluatfraktionen 1+2 (0-6h und 6-24h) des Dynamic Surface Leaching Test (DSLT) entsprechend DIN EN 16637-2 wird für zwei Bauprodukte zusätzlich die letzte Fraktion (Fraktion 8) des 64-tägigen DSLT-Auslaugtests getestet. Für zwei Bauprodukte, die endokrine Effekte zeigen, wird das Testprogramm um die vollständige ökotoxikologische und gentoxikologische Testbatterie entsprechend DIN CEN/TS 17459 ergänzt, um Vergleiche mit den etablierten Methoden zu ermöglichen. Zudem erfolgt eine chemische Analyse der Eluate betroffener Produkte, entweder mittels Non-Target-Screening oder quantitativer Bestimmung relevanter Rezepturbestandteile.

In Arbeitspaket 3 werden basierend auf den Ergebnissen aus AP 2 Empfehlungen für die Normungsarbeit und die Weiterentwicklung der Vergabekriterien des Blauen Engels erarbeitet. Bei Bedarf werden Textbausteine für die Ergänzung der CEN/TS 17459 um einen endokrinen Test formuliert.

 

Ansprechpartner bei Hydrotox

Martina Springmann
Hydrotox GmbH
Bötzinger Str. 29
D-79111 Freiburg
Tel.: +49-761- 4 55 12-20
E-Mail: springmann(at)hydrotox.de